Eintracht Braunschweig trotzt der Verletzungsproblematik

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Für die Zweitliga-Kicker von Eintracht Braunschweig sind noch acht Spieltage zu bestreiten, um nach über 30 Jahren endlich mal wieder Bundesligaluft schnuppern zu dürfen. Bei zwölf Punkten Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz dürften vier Siege ausreichend sein, um in die deutsche Eliteklasse zurückzukehren und den treuen wie leidenschaftlichen Braunschweiger-Anhängern den Fußball bieten zu können, den sie aus den 60er bis 80er Jahren gewöhnt gewesen sind.

Beeindruckende Leistung der Eintracht
Bei genauerer Betrachtung war Eintracht Braunschweig nicht unbedingt als Topfavorit in diese Spielzeit gegangen. Dafür war der Kader im Vergleich zu der deutlich finanzstärkeren Konkurrenz nicht gut genug. Mit einer beeindruckenden mannschaftlich geschlossenen Leistung jedoch konnten die Braunschweiger einen formidablen Vorsprung auf die Aufstiegskonkurrenz herausarbeiten. Auch die Tatsache, dass zahlreiche Verletzungen die Arbeit von Erfolgstrainer Torsten Lieberknecht nicht unbedingt erleichtert haben, macht die Entwicklung von Braunschweig nur umso beeindruckender.

Lange Verletztenliste
Bereits in der Vorbereitung gab es mit Björn Kluft den ersten verletzten Spieler bei der Eintracht. Im ersten Testspiel der Spielzeit hat er eine Kniescheiben-Luxation erlitten, die dafür verantwortlich gewesen ist, dass der talentierte Neuzugang von Preußen Münster noch keinen Spieleinsatz bei seinem neuen Arbeitgeber vorweisen kann. Abwehrmann Marcel Correia musste einmal mit einem Innenbandanriss im Knie pausieren und hat sich darüber hinaus noch einen Jochbeinbruch zugezogen. Auch Kevin Kratz, der vor der Spielzeit von Alemannia Aachen nach Niedersachsen gewechselt ist, musste lange Zeit mit einem Syndesmoseband-Riss sich herumquälen, während Oliver Petersch Leistenprobleme zu einer längeren Pause gezwungen haben. Sogar mit einem Kreuzbandriss musste Matthias Henn für mehrere Monate pausieren. Nun ist er jedoch wieder einsatzfähig.

Gibt es ein Comeback von Kruppke in dieser Saison?
Mit Spielführer Dennis Kruppke gibt es einen verletzten Spieler, der schon seit Mitte Dezember keine Partie mehr für den Tabellenzweiten absolvieren konnte. Fraglich, ob der ehemalige Bundesliga-Spieler in dieser Spielzeit noch spielfähig erscheint. Das Saisonaus gab es hingegen für Defensivspezialist Ken Reichel zu beklagen, der sich einen Außenband-Riss im Knie zugezogen hat. Folglich ist auch die Aussage von Lieberknecht nur allzu verständlich, der gegenüber der "Braunschweiger Zeitung" deutlich macht: „Mir fällt spontan kein anderer Zweitligist ein, der so viele Ausfälle zu beklagen hat wie wir.“ Womit er dann auch tatsächlich Recht besitzt.
Eine echte Charakterstärke der Eintracht ist es zweifelsfrei, dass Jammern nach bitteren Niederlagen wie gegen den TSV 1860 München oder den MSV Duisburg nicht zu vernehmen ist. In beiden Spielen sind zahlreiche Stammspieler ausgefallen. Der Trainer lobt vielmehr, wie sehr er beeindruckt sei, „wie mein Team mit dem Verletzungspech umgeht.“ Und den Aufstieg traut er seinem Team durchaus zu und sieht dies auch als verdient an.

Teamgeist gestärkt durch Verletzungsprobleme
Der mittlerweile 39-jährige Trainer weiß aus seiner eigenen Profikarriere, dass Verletzungen viel verändern können. Gleichzeitig sieht er in dieser Problematik jedoch auch eine Chance, „dass im Laufe der Saison alle Akteure eine Chance bekommen“. Als perfektes Beispiel für diese These darf der Fall von Damir Vrancic herhalten, der im Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern eine beachtliche Vorstellung abgeliefert hat, nachdem er die Wochen zuvor keine großen Einsatzchancen erhalten hat. Im Gastspiel in Bochum hat Benjamin Kessel seine großen Qualitäten eindrucksvoll demonstrieren können. Mit Björn Kluft, Emre Turan und Ersatztorwart Marjan Petkovic gibt es nur drei Spieler aus dem 27-Mann-köpfigen Kader, die diesjährig noch keinen Saisoneinsatz vorzuweisen haben. Der Teamgeist ist durch die Verletzungen gestärkt worden. Dies war auch ein Trumpf von Eintracht Braunschweig in dieser Spielzeit.